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Mehltau

Mehltau ist eine häufige Pilzkrankheit bei Pflanzen, die durch verschiedene Pilzarten (z. B. Erysiphe spp. oder Podosphaera spp.) verursacht wird. Typische Symptome sind weißlich-mehlige Beläge auf Blättern, Stängeln und Blüten, die bei fortgeschrittener Infektion zum Absterben des Gewebes führen können. Es wird zwischen Echtem Mehltau (tritt bei trockenem Wetter auf) und Falschem Mehltau (liebt feuchte Bedingungen) unterschieden.

Bekämpfung mit Milchsäure

Eine umweltfreundliche und natürliche Möglichkeit zur Bekämpfung von Mehltau ist der Einsatz von Milchsäure. Diese wirkt fungizid, indem sie das Zellmilieu des Pilzes stört und das Pflanzengewebe ansäuert – ein Zustand, den viele Pilze schlecht vertragen.

Wirkung und Anwendung

Milchsäure ist in kleinen Konzentrationen wirksam gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rosenrost. Dabei sollte die Konzentration nicht zu hoch gewählt werden, um Pflanzenschäden zu vermeiden.

Empfohlene Konzentration zur Anwendung:

  • 0,1 % bis maximal 0,25 % Milchsäure

  • Anwendung durch Sprühen auf befallene Blätter

  • Am besten früh morgens oder abends anwenden, nicht in praller Sonne

Mischverhältnis mit 15%iger Milchsäurelösung:

Zielkonzentration Milchsäure (15 %) Wasser (auffüllen auf)
0,1 % 6,7 ml 1 Liter
0,2 % 13,3 ml 1 Liter
0,25 % 16,7 ml 1 Liter

Hinweis: Immer an einer kleinen Pflanzenecke testen! Empfindliche Pflanzenarten könnten auf Säure reagieren.


Milchsäuregehalt in Milchprodukten (zum Vergleich)

Produkt Milchsäuregehalt
Vollmilch ca. 0,1 %
Buttermilch ca. 0,6 % – 0,8 %

Buttermilch kann ebenfalls zur Pflanzenbehandlung genutzt werden, muss aber deutlich verdünnt werden (z. B. 1:5 bis 1:10 mit Wasser), da sie neben Milchsäure auch Eiweiße enthält, die in der Sonne Rückstände bilden oder faulen können.


Vorteile der Milchsäure-Anwendung

  • Natürliche und ungiftige Bekämpfungsmethode

  • Umweltfreundlich, keine Rückstände im Boden

  • Stärkt durch den leicht sauren pH-Wert das pflanzeneigene Abwehrsystem